Unser Ratgeber
Wolle
Unter Wolle versteht man verschiedene Tierhaare, welche verspinnt und gewebt werden können. Bekanntester Wolllieferant ist das Schaf, gefolgt von Ziege, Kaninchen, Alpaka und Kamel.
Für gewöhnlich wird das Wollkleid eines Schafes per Hand- oder Maschinenscheren gewonnen, bei einigen Tieren wird die Wolle ausgekämmt oder ausgezupft (das Zupfen ist schmerzfrei für die Tiere, hierbei werden bereits lose Haare aus dem Fell gezupft). Anschließend wird es sortiert und zu einem ungedrehten, groben Vorgarn geformt und feingesponnen. Für gröbere Textilien wird das Garn vor dem Weben eingefärbt, bei glatten Stoffen, wie zum Beispiel einem Anzugstoff, wird es erst nach dem Weben eingefärbt.
Verschiedene Wollqualitäten von Schafswolle werden anhand von Haarlänge, Kräuselung und Feinheit bestimmt.
Kurkwolle: ein weiches und elastisches Produkt, welches von der erstern Schur eines Schafes stammt (ca. 6 Monate alt)
Merino-Wolle: sie stammt von dem bekannten Merinoschaf und zeichnet sich durch seine hochwertige Wolle aus. Sie ist weich, fein und stark gekräuselt.
Crossbredwolle: sie stammt von Crossbredschafen, einer Kreuzung aus Grobwoll- und Merinoschaf. Sie ist mittelstapelig, mittelfein und nicht so weich oder stark gekräuselt wie die Merinowolle.
Cheviotwolle: hierbei handelt es sich um eine langstapelige, grobe Wolle. Sie findet Verwendung in der Teppichindustrie und im technischen Bereich.
Schurwolle: wird ein Produkt als Schurwolle bezeichnet, so handelt es sich hierbei um ein Produkt, welches unmittelbar von einem lebenden Tier stammt. Dieses Qualitätsmerkmal schließt aus, dass das Produkt aus Alttextilien oder aus Wolle verstorbener Tiere gewonnen wurde.
Neben dem Schaf wird auch aus anderen Tierfellen Wolle gewonnen:
Mohair: so bezeichnet man die Wolle der Angorziege. Sie ist kaum gekräuselt und besitzt eine höhere Dichte als Schafwolle
Alpakawolle: mit seinen vielen, miskroskopisch kleinen Lufteinschlüssen ist die Wolle der Alpakas der Spitzenreiter im Bereich der Wärmespeicherung.
Angorawolle: hierbei handelt es sich um die besonders weiche und kaum gekräuselte Wolle des Angorakaninchens.
Quiviut: so wird die schwer verspinnbare Unterwolle von Moschusochsen bezeichnet. Verarbeitet entsteht sehr hochwertige Wolle.
Eigenschaften
Wollkleidung hat hervorragende Thermoregulationseigenschaften, da ihre Fasern aus ca. 85% Luft bestehen. Dadurch ist es möglich, dass ein Wollpullover die Körperwärme im Gewebe speichert und ein Kopftuch in den warmen Regionen der Erde vor äußeren Hitzeeinwirkungen schützt. Wolle nimmt Feuchtigkeit gut auf ohne sich dabei nass anzufühlen, die Oberfläche stösst Feuchtigkeit ab.
Im Gegensatz zu synthetischen Fasern sind Wollfasern schwer entflammbar, weshalb sie gerne in Zügen und Flugzeugen, als auch für Feuerwehr- und Soldatenuniformen eingesetzt wird.
Kleidung aus Wolle knittert selten und kann im nassen Zustand um mehr als 40% gestreckt werden. Im trockenen Zustand erhält es wieder seine ursprüngliche Passform. Diese Eigenschaft ist allerdings auch abhängig von der Qualität der Wolle, da qualitativ schlechte Wollware eine geringere Elastizität hat.
Pflege
Produkte aus Wolle sind kaum schmutz- und geruchsanfällig, weshalb für gewöhnlich ein Ausschütteln und Auslüften reicht. Sollten sie trotzdem ihre Wollkleidung waschen wollen, sollten Sie sich in erster Linie an die Richtlinien des Waschzettels halten.
Empfehlenswert ist es den Wollwaschgang oder den Handwaschgang mit einer Temperatur zwischen 30 und 40°C zu wählen. Es sollte einj Wollwaschmittel oder Feinwaschmittel genutzt werden. Für gewöhnlich sollte Wollkleidung nicht in den Trockner gegeben werden, wenn die Waschzettel andere Angaben haben, dann sollten Sie dies bei sehr niedrigen Temperaturen machen. Ansonsten sollte die gewaschene Kleidung liegend getrocknet werden.